Protease-Hemmer

Proteasen sind Enzyme welche die in der Nahrung vorkommenden Proteine in ihre einzelnen Bausteine (Aminosäuren) aufspalten. Protease-Hemmer verhindern diese Eiweißspaltung indem sie diese Enzyme hemmen. Sie binden an die Proteasen und verhindern so, dass das eigentliche Substrat, welches sie aktivieren würde, nicht binden kann. Diese Gruppe an bioaktive Substanzen kommt vor allem in Getreide und Hülsenfrüchten jedoch auch in geringen Mengen in der Roten Rübe vor, weshalb sie hier erwähnt werden.

Man schätzt, dass der Mensch bei Mischkost täglich um die 295-330 mg an Protease-Hemmern zu sich nimmt. Vegetarier, die große Anteile an Hülsenfrüchten und Getreide verzehren, ist die Einnahme natürlich entsprechend höher. In der Literatur konnten keine Werte bezüglich des Gehalts an Protease- Hemmern gefunden werden. 

Bioverfügbarkeit

Nur etwa 10 % der mit der Nahrung aufgenommenen Protease-Inhibitoren, werden in die Darmepithelzellen aufgenommen. Dies wurde bei Analysen von Ausscheidungen von Tieren  nach dem Verzehr von Protease-Inhibitor haltigen Lebensmitteln beobachtet, wo 90 % der aufgenommenen Protease-Inhibitoren in den Fäzes wiedergefunden wurden.

Therapeutischer Effekt

Antikanzerogene Wirkung

Bei einigen, der im Pflanzenreich weit verbreiteten Protease-Hemmern, wurde in diversen Studien eine antikanzerogene Wirkung nachgewiesen. Der am meisten untersuchte Hemmer ist der Bowman-Birk-Hemmer welcher vor allem in der Sojabohne vorkommt. Diese Substanz soll angeblich Dickdarm-, Mundhöhlen-, Lungen-, Leber-, und Speiseröhrenkrebs beeinflussen.

Es wird angenommen, dass Protease –(Hemmer) über folgende Mechanismen antikanzerogen wirksam sind:

  • Verringerung der Aminosäure –Verfügbarkeit
  • Hemmung von tumorspezifischen Proteasen, die an der Krebsentstehung beteiligt sind.
  • Antioxidative Wirkung

Negative Effekte

Der Verzehr von rohen Sojabohnen bewirkte bei Versuchstieren wie Mäusen, Ratten und Meerschweinchen eine Wachstumshemmung und eine Vergrößerung der Bauchspeicheldrüse. Bei Hunden, Schweinen, Kälbern und Affen wurde das jedoch nicht beobachtet. Daher nimmt man an, dass sie auch beim Menschen keine negativen Effekte hervorrufen. Dies beweist auch die Tatsache, dass Bevölkerungsgruppen mit einer Protease-Hemmer reichen Nahrung keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen davon nach sich gezogen haben.