Daten und Fakten

Vergangenes und Aktuelles aus dem OÖ Gemüseanbau
Allgemeines

Historisch ist der Gemüseanbau in OÖ durch Aufzeichnungen in OÖ Klöstern und Herrschaften bereits im 13. Jahrhundert nachgewiesen. 1774 folgte im Eferdinger Becken der erste Anbau von Erdäpfeln. Heute ist diese Region durch die günstigen Boden-, Wasser- und Klimabedingungen das Zentrum des OÖ Gemüseanbaues.
Der erwerbsmäßige landwirtschaftliche und gärtnerische Gemüseanbau wird in OÖ von ca. 170 Betrieben auf einer Gesamtanbaufläche von etwa 1.700 ha (inkl. Mehrfachnutzung). Im Jahr 2013 wurden im Eferdinger Becken aufgrund der Überflutungen anlässlich des Jahrhunderthochwassers rund 300 ha Gemüsefläche vernichtet und so reduzierte sich die Erntefläche auf ca. 1.400 ha. In OÖ liegt die Stärke in der Vielfalt der Gemüsearten zur regionalen Vermarktung und saisonalen Verarbeitung. Die Gemüseanbaufläche mit durchschnittlich 10 ha je Betrieb ist im Vergleich zu den Hauptgemüseländern in Europa (Holland, Spanien, Italien, etc.) sehr niedrig und ein Zeichen dafür, dass sehr viele dieser Betriebe den Gemüseanbau im optimalen Fruchtwechsel zu anderen Ackerbaukulturen betreiben.


Anbau
Die Palette der in OÖ produzierten und saisonal erhältlichen Gemüsearten ist bereits auf mehr als 70 verschiedene Produkte angewachsen. So findet man neuerdings bei den OÖ Gemüsebauern neben verschiedenen Zwiebelarten beispielsweise Rhabarber, Fenchel, Melanzani, Pastinaken, Romanesco, Melonen und zunehmend auch Knoblauch.
Die Anbauschwerpunkte liegen allerdings deutlich bei den Kohlgemüsen, den Salaten, den Gurkengewächsen und den Wurzelgemüsearten. Innerhalb von Österreich sind die OÖ Gemüseproduzenten beim Anbau von z.B. Frisch- und Sauerkraut, Broccoli, Bierrettich, Kopf- und Eissalat, Feld- und Einlegegurken, Roten Rüben, Sellerie, Spargel, Speisekürbis,     Zucchini, Porree und Zuckermais marktbedeutend bzw. marktführend.

Der geschützte Gemüseanbau in Folientunnels und Glashäusern ist in OÖ mit einer Gesamtfläche von etwa 12 ha vergleichsweise zu Wien, Burgenland und der Steiermark eher untergeordnet. Hier werden, hauptsächlich von Direktvermarktern Paradeiser, Gurken oder Paprika (inkl. Pfefferoni und Chili) erzeugt. Einige Betriebe produzieren in den Folienhäusern auch Jungpflanzen für den eigenen Freilandanbau bzw. für den Ab Hof-Verkauf.

Ökonomische Bedeutung – Vermarktung:
Fast 40 % der OÖ Gemüseproduktion geht in die industrielle Verwertung als Sauergemüse. Von den  Verarbeitern  efko, machland und Elfin werden im LEH über 60 % Marktanteil bei Sauerkonserven (Glas, Stehbeutel oder Dose) in Österreich erreicht. Ca. 50 % wird als Frischgemüse über den Großhandel an die Handelsketten geliefert und ca. 10 % werden von den bäuerlichen Betrieben direkt vermarktet (Verkauf über Wochenmärkte, Hofläden, Gastro- und Großküchenbelieferung, Abo-Kisten,...).

Ökologische Produktion und strenge externe Kontrollen
Die OÖ Gemüseproduzenten produzieren seit  dem Jahr 2006 zu 100 % nach den AMA-GAP bzw. AMA-BIO Richtlinien. Der Anteil des Biogemüseanbaues beträgt mittlerweile schon 18,5 % der Anbaufläche, das sind bereits ca. 315 ha. Regelmäßige Aufzeichnungen, Schulungen und Betriebsevaluierungen gehen einher mit mehreren  Betriebskontrollen jährlich  hinsichtlich Düngung, Pflanzenschutz, Bewässerung, Hygiene, Fremdarbeitskräftebeschäftigung und Warenfluss am Markt.

OÖ Gemüsebauern sichern und bieten Arbeitsplätze
Die rund 170 OÖ Gemüsebaubetriebe sichern durch ihre Bewirtschaftung und Investitionstätigkeit ca. 600 familieneigene Arbeitsplätze in der Region, beschäftigen rund 1.500 Arbeitnehmer und sichern in den nachgelagerten Bereichen der heimischen Wirtschaft sowie am Dienstleistungssektor weitere rund 1.500, vorwiegend oberösterreichische, Arbeitsplätze.
Weltweit ist der handarbeitsintensive Gemüseanbau auf ausländische Saisonarbeiter und Erntehelfer angewiesen. Diese stammen in OÖ hauptsächlich aus den Ländern Polen,   Rumänien, aus dem Kosovo und der Ukraine. Der kollektivvertragliche Lohn für diese vollversicherten Landarbeiter in Österreich ist einer der höchsten in Europa und liegt derzeit bei € 1.090,00 brutto monatlich.

Regionalität – Saisonalität – Marketing
Die Eferdinger GemüseLust, beheimatet im Verband der Obst- und Gemüseproduzenten OÖ,  ist in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer OÖ sowie mit den Partnern in der Verarbeitung, im Handel und der Vermarktung ständig bemüht, dem Konsumenten die Vorteile der heimischen Gemüseproduktion in Verbindung mit dem saisonalen Einkauf und Konsum aufzuzeigen. Nur das Produkt der „kurzen Wege“ garantiert bei Gemüse optimale Frische und Qualität zu einem günstigen Preis.
Verstärkt werden diese Ziele durch vielseitige Öffentlichkeitsarbeit und verschiedene Werbemaßnahmen wie zB dem Kochbuch „GemüseLust – Neu entdeckte Leidenschaft“ (2. Auflage geplant!), einer eigenen NEUEN Direktvermarkterbroschüre, sowie mit unserer neu adaptierten Homeapgae und dem facebook-Auftritt www.facebook.com/gemueselust.

Angebot und Nachfrage – Konsument und Produzent  im Schulterschluss!
Zu Saisonbeginn sind die ersten Erntemengen traditionell gering. Deshalb findet man im Supermarkt oft  noch Frischgemüse aus südlicheren Ländern, welches das heimische Angebot in der Startphase häufig bremst bzw. verdrängt.
Der „aktive“ Konsument, welcher regionale österreichische Ware bevorzugt, kann durch Nachfragen eine schnellere Umstellung in den Regalen auf frische heimische Ware unterstützen.


Die HERKUNFT entscheidet
- Gemüse aus OÖ wächst auf fruchtbarem Boden mit der Energie der Sonne und mit sauberem Wasser
- Gemüse aus OÖ ist handverlesen, kontrolliert und zertifiziert mit dem AMA- (Agrar-Markt-Austria) bzw. BIO-Gütesiegel
- Gemüse aus OÖ ist qualitativ hervorragend, wird umweltschonend in der Region produziert und durch die kurzen Transportwege wird absolute Frische garantiert
- Gemüse aus OÖ sichert mind. 2.000 Arbeitsplätze und schützt das Klima

Es ist die hohe Kunst der OÖ Gemüsebauern, das richtige Produkt zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge mit bester Qualität zu erzeugen!
Wie groß die Unterschiede und die Herausforderungen dabei sein können, zeigen die total konträren Produktionsbedingungen der beiden letzten Jahre (2013 Hochwasser und darauffolgende Dürre; 2014 – sehr milder Winter und sonniges Frühjahr!)  auf.