13.10.2020 - 12:01

Gemüsebautag in Schifferstadt/Pfalz

Erträge und Resistenzen müssen stimmen

Gemüsebautag in Schifferstadt/Pfalz

Resistenzen und Erträge müssen stimmen

Fast immer sind heute Resistenzen gegenüber Krankheiten und Schaderreger die wichtigsten Eigenschaften neuer Gemüsesorten. Zum Ernten soll es aber auch genug geben. Mit neuen Sorten erfüllt Syngenta beide Wünsche.

Gemüsesorten-Highlights für die Anbausaison 2021 präsentierte das Unternehmen Syngenta auf dem Gemüsebautag des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz im Versuchsbetrieb Schifferstadt/Pfalz. Das Corona-bedingt auf etwa 200 Teilnehmer beschränkte Publikum informierte sich über neue Gemüsesorten für die DACH-Region – Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Spinat für Babyleaf und Industrie

Wie Syngenta-Verkaufsberaterin Katharina Schuch informierte, eignet sich die neue schnellwachsende Spinatsorten ‘El Giga‘ (LDSP997) sowohl für die Produktion von Babyleaf- wie für die industrielle Verwertung. Die vollresistente Neuzüchtung für das Frühjahr und den Herbst überzeugt durch eine hohe Resistenz (HR) gegenüber Falschem Mehltau (Peronospora farinosa f. sp. spinaciae, Pfs: 1–17). Der neue Spinat liegt im Bereich der Sorte ‘El Prado‘. Er wächst etwas langsamer und bildet ein minimal runderes und dunkleres Blatt als ‘El Prado‘.

Die erste rote Sommersäzwiebel

Stolz ist Katharina Schuch auf die erste rote Sommersäzwiebel aus dem Haus Syngenta. ‘Darko‘ heißt die neue Rote und wird empfohlen für einen Anbau südlich der Main-Linie. Laub und Wurzelwerk von ‘Darko‘ entsprechen dem spanischen Wuchstyp (nicht zu verwechseln mit spanischen Gemüsezwiebeln), der sich bei Hitze und Trockenstress bewährt. Die eher feste rote Zwiebel ist lagerfähig bis Ende Februar. Die zügige Innenausfärbung der Sorte sorgt für eine frühe Vermarktungsfähigkeit. Bei der gelben späten Zwiebelsorte ‘Promotion‘ im Rijnsburger Typ wies Katharina Schuch auf das höhere Ertragspotenzial als bei bisherigen Sorten hin. Eine feste Schale bilde diese Zwiebel zwar erst im Lager. Aber Anfang September konnte die Beraterin bereits 1,5 bis zwei Schalen zeigen.

Resistenzen auch bei neuen Kohlsorten

Die neue Wirsingsorte ‘Cordoba‘ (SGS0275) punktet durch beste dreifache Resistenz. Sie ist hoch resistent (HR) gegen Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae, Pb) und zeigt eine Intermediäre Resistenz (IR) gegen Weißen Rost (Albugo candida, Ac) und Ringfleckenkrankheit (Mycosphaerella brassicicola, Mb). ‘Cordoba‘ ist für die Produktion im Herbst und frühen Winter. Zu verwenden ist dieser neue Wirsing für den Verkauf auf dem Frischmarkt sowie die Verarbeitung. Er soll eine ausgezeichnete Innenqualität aufweisen und braucht 120 Tage Entwicklungszeit. Die Pflanzdichte liegt zwischen 28.000 und 30.000 Pflanzen/ha. Es sind Kopfgewichte zwischen 1,5 und 3,0 kg zu erzielen.

Die zweite neue Kohlsorte Syngenta ist die Kohlrabi-F1-Hybride ‘Bogart‘ (SGK0008), ein Spezialist für sandigen Boden und heiße Sommerbedingungen, wie den Firmenunterlagen zu entnehmen ist. Kohlhernie-Resistenz (HR Pb) garantiert den Anbau und Ertragssicherheit auch auf Kohlhernie befallenen Flächen. Sehr kräftig und frohwüchsig ist dieser Kohlrabi und soll im Schnitt 50 kg weniger Stickstoff pro ha benötigen als herkömmliche Kohlrabisorten. Dies bedeutet Kostenersparnis und eine erleichterte Umsetzung der Düngeverordnung (DüV). Die flachrunde Knolle mit sehr robustem Laub kann zügig geerntet werden, was wiederum die Erntekosten reduziert.

Neues bei Eissalat und Radies

Interessant ist ebenso die Neuzüchtung Eissalat ‘Ice Pop‘ (LICN19-0071) auf Grund ihrer Eignung und Anbausicherheit im Sommeranbau. Diese Sorte soll stark gegen Innenbrand sein und füllt die Kiste gut in der 8er bis 10er Sortierung. ‘Ice Pop‘ ist für die Vermarktung auf dem Frischmarkt sowie für die Industrie geeignet und weist hohe Resistenz (HR) gegen Salatmehltau (Bremia lactucae, BI: 16 – 36 EU) sowie gegen die Salatlaus (Nasonovia ribisnigri Nr: 0) auf.

Die neue Radiessorte ‘Cesar‘ (SGR0600) geht 2021 als flexible Neuzüchtung mit sehr guter Farbe für den Ganzjahresanbau im Freiland an den Start.

Elke Hormes, Alsbach-Hähnlein/D