Begriffe und Erläuterungen

Zum leichteren Verständnis der Inhalte in der "Gemüseapotheke" und im "Gemüse-ABC - Gesundheitlicher Wert" sind hier Begriffsdefinitionen und Erläuterungen angeführt.

Quelle:
"Wissenssammlung Gemüse aus der Region Eferding, OÖ", Gundula Waldenberger, FH OÖ Forschung- und Entwicklung GmbH (07.09.2012)

Atom

Atome sind die Grundbausteine der Materie. Ein Atom ist die kleinste Einheit, in die sich Materie mit mechanischen oder chemischen Mitteln zerlegen lässt.

Elektron

Ist ein negativ geladenes Elementarteilchen. In Atomen und in Ionen bilden Elektronen die Elektronenhülle; daher basiert die gesamte Chemie im Wesentlichen auf den Eigenschaften und Interaktionen von Elektronen.

Singulett Sauerstoff

Sauerstoff besitzt zwei unterschiedliche angeregte Zustände, die beide eine deutlich größere Energie als der Grundzustand besitzen. Das bedeutet, dass er reaktiver ist, also leichter mit einem Molekül wie Proteinen reagiert und diese dadurch zerstören kann. Chemisch wird er als 1O2 dargestellt.

Triplett Sauerstoff

Ist die energieärmste und somit stabilste Form in der Sauerstoff auftritt. Chemisch wird er als 3O2 dargestellt.

Radikale

Als Radikale bezeichnet man Atome oder Moleküle mit mindestens einem ungepaarten Elektron, die meist besonders reaktionsfreudig sind. Radikale werden mit einem 'Punkt' dargestellt, zum Beispiel Stickstoffmonoxid (NO•), der das freie Elektron symbolisiert.

Molare Masse

Ein Mol eines Stoffes ist das Gewicht, das ein Teilchen dieser Verbindung ausmacht. Zum Beispiel nehmen wir Wasser, die chemische Formel für Wasser ist H2O. Das bedeutet, ein Teilchen Wasser besteht aus 2 H-Atomen (Wasserstoffatomen) und einem O-Atom (Sauerstoff Atom). Nun hat Wasserstoff H die molare Masse 1 g/Mol und Sauerstoff O hat die molare Masse 16 g/Mol. Summiert man nun 2*1+1*16 so erhält man 18 g/Mol als Gewicht eines Wasserteilchens. 100 ml Wasser bestehen aus einer Vielzahl dieser Teilchen und so ergibt sich das Gewicht von Wasser.

Bei sekundären Pflanzenstoffen handelt es sich um weitaus komplexere Verbindungen die zum Beispiel eine chemische Formel von C40H56 besitzen wie es bei dem Carotinoid ß-Carotin der Fall ist. Dadurch ergibt sich etwa eine Molare Masse von 536,88 g/Mol.

Chemische Struktur - Strukturformel

Die chemische Struktur gibt den Aufbau von Stoffen wieder. Sie gibt an, wie Atome (kleinste Bausteine von Substanzen), Atomgruppen(Verbindungen von Atomen), Ionen (Negativ und positiv geladene Atome oder Atomgruppen) und Bindungen (Zwischen einzelnen Atomen, Atomgruppen, Molekülen oder Substanzen) bzw. freie Elektronenpaare räumlich angeordnet sind. Nehmen wir wieder das Beispiel Wasser. Es hat eine chemische Formel von H2O wie wir wissen. Das sagt aber noch nichts darüber aus, wie diese beiden Bausteine zusammengebaut sind. Im Fall von Wasser sieht das wie folgt aus:

Bindungsaffinität

Ist die relative Anziehungskraft die Substanzen zu einem Rezeptor oder einer anderen Substanz haben, mit der sie Bindungen eingehen d.h. neue Substanzen bilden oder aber zeitlich begrenzte Bindungen mit einem Rezeptor eingehen um eine bestimmte biologische Reaktion auszulösen.

Wird auch als Maß für die Fähigkeit eines Stoffes bezeichnet mit einer anderen Substanz (Rezeptor, Transport Proteine, Lipoproteine, Enzyme etc.) eine Bindung einzugehen.

Hydroxyliert

Als Hydroxyllierung bezeichnet man in der Chemie eine Reaktion zur Einführung einer oder mehrerer Hydroxylgruppen. Die Hydroxylgruppe besteht aus einem Wasserstoff- und einem Sauerstoff-Atom, vereinfacht dargestellt -OH, und ist eine funktionelle Gruppe in einer organisch-chemischen Verbindung.

Peroxidation

Ist die oxidative (mittels reaktivem Sauerstoff) stattfindende Degradation von Lipiden, Proteinen oder DNS.

Lipide

Ist die Sammelbezeichnung für gänzlich oder größtenteils wasserunlösliche Substanzen. Dazu gehören Fettsäuren und Triglyzeride (Fette und fette Öle), Wachse, Phospholipide (Schutzschicht der Zellmembran) und Isoprenoide (Cholesterin, Steroide, Carotinoide etc.).

Um die Rolle der Lipide für unsere Gesundheit und in der Lebensmittelproduktion zu verstehen, sollte man die Chemie der Lipide kennen. Über 90 Prozent der Lipide in der Nahrung und im Körper sind Triglyzeride (Fette und flüssige Fette (Öle)), Cholesterin, Wachse und Phospholipide teilen sich die restlichen zehn Prozent.

Triglyzeride

Sie bestehen aus einem Molekül Glyzerin (Alkohol) und 3 Molekülen Fettsäure.

Fettsäuren

Fettsäuren variieren in der Länge ihrer Kohlenstoffkette (von 4 bis 22 Bausteinen) und in der Anzahl ihrer Doppelbindungen. Die meisten Fettsäuren in unserer Ernährung und unserem Körper enthalten 16 bis 18 Kohlenstoffatome. Fettsäuren werden nach der Anzahl ihrer Doppelbindungen klassifiziert. Gesättigte Fette enthalten keine, einfach ungesättigte Fette enthalten eine und mehrfach ungesättigte Fette enthalten zwei oder mehr Doppelbindungen.

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate oder Saccharide, zu denen vor allem die Zucker und die Stärken gehören, bilden eine biologisch und chemisch bedeutsame Stoffklasse. Als Produkt der Photosynthese machen Kohlenhydrate den größten Teil der Biomasse aus. Einfach-, Zweifach-, Mehrfach-, und Vielfachzucker (u. a. Stärke) stellen zusammen mit den Fetten und Proteinen den quantitativ größten verwertbaren Anteil an der Nahrung dar.

Neben ihrer zentralen Rolle als Energieträger spielen sie als Stützsubstanz vor allem im Pflanzenreich und in biologischen Signal- und Erkennungsprozessen (z. B. Zell-Zell-Erkennung, Blutgruppen) eine wichtige Rolle. Die Monosaccharide (Einfachzucker, z. B. Traubenzucker, Fruchtzucker), Disaccharide (Zweifachzucker, z. B. Kristallzucker, Milchzucker, Malzzucker) und Oligosaccharide (Mehrfachzucker, z. B. Raffinose) sind in der Regel wasserlöslich, haben einen süßen Geschmack und werden im engeren Sinne als Zucker bezeichnet. Die Polysaccharide (Vielfachzucker, z. B. Stärke, Cellulose, Chitin) sind hingegen oftmals schlecht oder gar nicht in Wasser löslich und geschmacksneutral.

Proteine

Oder auch Eiweiße sind Stoffe welche in unserem Körper eine sehr wichtige Aufgabe haben. Sie werden aus Aminosäuren zusammengebaut und sind sogenannte biologische Makromoleküle (sehr große Moleküle). Proteine haben im Körper eine Vielzahl an Funktionen, ohne die ein Leben nicht möglich wäre. Sie sind Bestandteil der Strukturelemente von Zellen, transportieren Stoffwechselprodukte, machen biochemische Reaktionen möglich (Enzyme), können Signalstoffe erkennen und pumpen Ionen (wie Natrium oder Kalium) in und aus den Zellen.

Aminosäuren

Sind die Bausteine der Proteine (Eiweiß).  Aktuell sind 21 Aminosäuren bekannt, welche also proteinaufbauend sind. Sie bilden lange Ketten von bis zu mehreren tausend Aminosäuren welche dann, je nach Zusammenbau, ein bestimmtes Protein ergeben.

Nukleinsäuren

Nukleinsäuren bilden neben Proteinen, Kohlenhydraten und Lipiden die vierte große Gruppe der Biomoleküle. Ihr bekanntester Vertreter ist Desoxyribonukleinsäure (DNS oder DNA), der Speicher der Erbinformation. Neben ihrer Aufgabe als Informationsspeicher können Nukleinsäuren auch als Signalüberträger dienen oder biochemische Reaktionen katalysieren.

Gap junctions

Sind die für die Zell-Zell Kommunikation sehr wichtige Proteinkanäle, ohne die Zellen nicht überlebensfähig sind. Verlieren sie die Fähigkeit miteinander zu kommunizieren, können sie sich zu Tumorzellen entwickeln.

Insulin

Ist ein fettunlösliches Protein mit Hormonwirkung weshalb diese Klasse der Proteine als Proteohormone bezeichnet wird.

Die Regulation der Konzentration von Glukose im Blut erfolgt durch einen Regelkreis aus zwei Hormonen, die abhängig von der Blutzuckerkonzentration ausgeschüttet werden. Insulin ist das einzige Hormon, das den Blutzuckerspiegel senken kann. Sein Gegenspieler ist das Glukagon, dessen Hauptaufgabe es ist, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen. Auch Adrenalin, Kortisol und Schilddrüsenhormone haben blutzuckersteigernde Wirkungen.

Hormone

Diese biochemischen Botenstoffe werden von spezialisierten Zellen produziert und abgegeben. Sie haben im menschlichen Körper spezifische Wirkungen oder Regulationsfunktionen an den Zellen der Erfolgsorgane (z.B.: Leber, Niere, Galle, Haut etc.) zu verrichten.

Transkriptionsfaktor

Ein Transkriptionsfaktor ist ein Protein, das für das Ablesen von Informationen aus den Genen der DNS von Bedeutung ist. Transkriptionsfaktoren können an die DNS binden und dadurch die Produktion von Biomolekülen (Enzymen, Proteinen, Hormonen etc.) intensivieren bzw. erhöhen oder unterdrücken.

DNS

DesoxyriboNukleinSäure ist ein in allen Lebewesen vorkommendes Biomolekül und Träger der Erbinformation, also der Gene die für unsere Eigenschaften verantwortlich sind. Im Normalzustand ist DNS in Form einer Doppelhelix organisiert. Chemisch gesehen handelt es sich um Nukleinsäuren, lange Kettenmoleküle die aus vier verschiedenen Bausteinen, den Nukleotiden aufgebaut sind.

Nukleotide

Ein Nukleotid ist ein Grundbaustein von Nukleinsäuren (z.B. DNS). Es ist ein Molekül mit einem Phosphat-, einem Zucker- und einem Basenbestandteil. Viele Arten von Nukleotiden haben lebensnotwendige regulatorische Funktionen in Zellen, beispielsweise das ATP welches der wichtigste Energielieferant im Körper ist.

LD50

Tödliche Dosis bei 50% der Bevölkerung.

In vivo

Im Lebewesen getestet.

In vitro

Im Reagenzglas getestet. D.h., dass z.B. Darmzellen angezüchtet werden und mit diesen „in vitro Modellen“ die Situation im Körper nachgebaut wird.

Mikronährstoffe

In sehr geringen Konzentrationen in Nahrungsmitteln vorkommend und in kleinen Konzentrationen im Körper wirksam.

Nervenreizsignal

Im menschlichen Körper werden ununterbrochen Signale übertragen, um Reize zum Gehirn bzw. Befehle in andere Teile des Organismus zu übertragen. Dies geschieht mithilfe einer Spannungsänderung an der Membran(Zellschutzschicht) von Nervenzellen, sogenannten Neuronen. Diese Spannungsänderung, das Aktionspotential, erfolgt durch Ionendiffusion (wie Natrium oder Kalzium die in die Zelle hinein oder aus der Zelle heraus wandern bzw. diffundieren) an der Membran und wird von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergeleitet.

Was ist Bioverfügbarkeit?

Unter Bioverfügbarkeit versteht man die Menge von einem Nährstoff (etwa Mineralstoffe, Vitamine oder Sekundäre Pflanzenstoffe) die aus einem Nahrungsmittel tatsächlich in den Körper aufgenommen wird. Diese Menge entspricht nicht der Menge die in einem Lebensmittel enthalten ist z.B. wenn 100 g Karotte 18,3 mg Carotinoide enthalten, werden nicht alle 18,3 mg vom Körper vollständig aufgenommen.

Die Höhe der Aufnahme ist abhängig davon, über welchen Aufnahmemechanismus einzelne Substanzen aus dem Darm aufgenommen werden. Während des gesamten Verdauungsweges, vom Kauen über den Magen bis in den Darm, durchläuft ein Nahrungsmittel zahlreiche Veränderungen und kommt mit einer Vielzahl an anderen Stoffen in Berührung. Diese Stoffe können in der Nahrung enthalten sein oder werden über die Verdauungssäfte mit der Nahrung in Berührung gebracht. Dies kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Bioverfügbarkeit haben. Oft ist die Kombination verschiedener Lebensmittel notwendig, um für bestimmte Substanzen die Bioverfügbarkeit zu erhöhen z.B. sind die meisten Carotinoide oder auch Vitamin A fettlöslich und können nur dann in den Körper aufgenommen werden, wenn auch Fett im Nahrungsbrei anwesend ist. Einen weiteren entscheidenden Einfluss auf die Bioverfügbarkeit hat die Vorbehandlung vor dem Verzehr. Kochen und backen machen zum Beispiel Mineralstoffe erst zugänglich wobei wiederum hitzeempfindliche Substanzen wie manche Polyphenole oder manche Vitamine  zerstört werden

Wie funktioniert die Aufnahme von Nährstoffen in den Körper?

Im Magen wird der Speisebrei mit Magensäure angereichert, wodurch die organische Matrix der Nahrung aufgelöst wird. Der Speisebrei wird dann nach und nach in den Dünndarm abgegeben. Siehe Abbildung 57 für den detaillierten Aufbau der Darmschleimhaut.

In Abbildung 57 kann man sehr gut erkennen, wie komplex das Darmepithel aufgebaut ist. Die Epithelzellen der Darmmukosa bilden eine Schicht über die Darmzotten. Diese Schicht ist nur ein „Monolayer“, was so viel bedeutet wie, dass eine Zelle neben der anderen Zelle liegt, jedoch keine darüber oder darunter.

Darmzellschicht werden Nährstoffe aus dem Darm aufgenommen und dann entweder direkt in die Blutbahn abgegeben oder über die das Lymphsystem in die Blutbahn eingeleitet.

Im Darm liegen die Nährstoffe als Makromoleküle vor, also als Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette. Eiweiß und Kohlenhydrate werden von den Enzymen (biochemische Helferlein) Protease (Eiweißspaltung) und Amylase (Kohlenhydratspaltung), in ihre Bausteine zerlegt. Im Fall von Eiweiß sind das Aminosäuren und im Fall von Kohlenhydraten Monosacharide oder Einfachzucker z.B. Glukose, Fruktose oder Galaktose. Einfachzucker und Aminosäuren werden mittels aktiven Transports in die Darmzellen aufgenommen, d.h. sie müssen nicht mehr umgewandelt werden.  Sie werden aus den Darmzellen auch direkt ins Blut abgegeben, siehe Abbildung 59. Fette liegen im Darm als Triglyzeride vor. Diese Fetttröpfchen können in dieser Form nicht in die Darmzellen aufgenommen werden. Sie müssen in eine verwertbare Form umgewandelt werden. Fette sind wasserunlöslich und Lipasen, die Enzyme welche Fette aufspalten sind wasserlöslich. Damit die Lipasen an die Fette heran kommen, bilden Triglyzeride und Gallensalze sogenannte Mizellen(Abbildung 59). Gallensalze haben eine wasser-, und eine fettlösliche Seite, wodurch sie in der Lage sind einerseits Triglyzeride und andererseits Lipasen zu binden, welche dann die Triglyzeride in Fettsäuren und Monoglyzeride spalten (Abbildung 59).

Kurzkettige Fettsäuren und Monoglyzeride können nun in die Darmzellen aufgenommen werden und werden teilweise ins Blut abgegeben. Längerkettige Fettsäuren und Monoglyzeride werden ebenfalls aufgenommen, jedoch werden sie in der Zelle wieder zu Triglyzeriden aufgebaut. Diese werden in weiterer Folge mit Cholesterin und Proteinen (Eiweißstoffen) zu Lipoproteinen (Chylomikronen = Eine Substanz die aus Fetten und Eiweiß aufgebaut ist) zusammengebaut. Chylomikronen werden in die Lymphkapillaren abgegeben. Von dort gelangen sie später in die Blutbahn, siehe Abbildung 59. Die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen erfolgt in ähnlicher Manier.

Was sind Enzyme?

Enzyme sind die biochemischen Werkzeuge des Stoffwechsels. Sie sind an jedem Vorgang im menschlichen Organismus beteiligt und ohne Sie würde das Wunderwerk Mensch nicht funktionieren.

Enzyme sind per Definition Eiweißmoleküle welche aus den zahlreichen Aminosäuren zusammengebaut werden. Sie wirken quasi als die „Zündkerzen“ von biochemischen Reaktionen. Es gibt zahlreiche verschiedene Enzyme die abhängig von ihrer Zusammensetzung auch unzählige an unterschiedlichen Aufgaben haben. 

Enzyme liegen im Körper aktiv oder inaktiv vor. Sie enthalten spezielle Bindungsstellen für Substrate (Substanzen die sie spalten, zusammenfügen etc. siehe Abbildung 61) und solche wo Inhibitoren (hemmende Substanzen) binden können und so verhindern, dass ein Substrat binden kann.

Gallensäuremizelle

Chylomikronen

In Abbildung 63 ist ein Chylomikron, auch Lipoprotein genannt, dargestellt.

Es besteht aus folgenden Komponenten:

  • C=Cholesterin
  • T=Triplyzeride
  • ......... = Gallensäure mit Fettsäureketten
  • Apo A, B, C und E = Strukturapoproteine (dienen der Festigkeit des Transportproteins).

Man unterscheidet 4 Unterarten der Lipoproteine im Allgemeinen:

  • HDL = Lipoproteine hoher Dichte
  • IDL = Lipoproteine mittlerer Dichte
  • VDL = Lipoproteine geringer Dichte
  • VLDL = Lipoproteine sehr geringer Dichte
     

Was ist Albumin?

Es handelt sich um ein globuläres im Blut vorkommendes Protein. Es regelt den kolloidosmotischen Druck. Ausschlaggebend für diesen Druck, sind die in Lösung befindlichen Makromoleküle (Proteine, Fette etc.). Indem Albumin in den Blutgefäßen Wasser an sich bindet, verhindert es dessen Austritt in die Zellzwischenräume und somit ins Gewebe. Da Albumine für 80 Prozent des kolloidosmotischen Druckes des Plasmas
verantwortlich sind, lässt ihr Mangel den Druck automatisch sinken und führt zu Ödemen (Wasseransammlungen im Gewebe). Albumine wirken auch stabilisierend auf den pH Wert des Blutes.

Außerdem ermöglicht Albumin wasserunlöslichen Substanzen den Transport über die Blutbahn. Es kann eine Vielzahl von Substanzen an sich binden und so im Körper verteilen.

Was sind Rezeptoren?

Rezeptoren sind Einheiten der Zellmembran, welche für den aktiven Transport von Stoffen durch die Membran sorgen oder durch binden eines Substrats an den Rezeptor eine Signalkaskade auslösen, welche z.B. zur erhöhten Produktion eines bestimmten Enzyms führen kann.

Es gibt eine Unmenge an unterschiedlichen Rezeptorarten die je nach Gewebe variieren können.  Außerdem unterscheidet man noch Substratspezifische Unterarten an Rezeptoren. So gibt es etwa welche, an die nur Östrogene und östrogenähnliche Strukturen, wie die Phytoöstrogene binden können. Je nachdem wie passend die Struktur des entsprechenden Hormons ist, desto stärker werden diese an den Rezeptor gebunden.

Im Körper gibt es 2 Arten an Östrogenrezeptoren, ER-α und ER-β. Phytohormone binden stärker an den ER-β Rezeptor, weißen jedoch allgemein eine verringerte Bindungsaffinität (= die Stärke mit der Substanzen an den Rezeptor gebunden werden) von nur 0,1 % im Vergleich zu humanen Östrogenen auf. Dennoch können sie sowohl das Zellwachstum als auch die Hemmung desselbigen in hormonabhängigen Zelllinien (Brust, Prostata, Gebärmutter etc.) bewirken. Siehe Abbildung 65 für eine grobe Idee, wie Hormone auf die Zelle wirken können.

Was versteht man unter Phase-I- und Phase-II-Reaktionen?

Diese Reaktionen werden auch als Entgiftungsreaktionen bezeichnet. Fettlösliche Substanzen werden dabei in wasserlösliche umgewandelt um sie aus dem Körper ausscheiden zu können. Dies passiert hauptsächlich in der Leber, dem Entgiftungsorgan des Körpers.

Bei Phase-I-Reaktionen werden funktionelle Gruppen an Substanzen gekoppelt um deren chemische Eigenschaften zu verändern. Dies reicht oft aus, um bestimmte Stoffe ausscheiden zu können oder im Körper zu verteilen oder aber es dient als Zwischenschritt um die Substanzen für die Phase-II-Reaktionen zugänglich zu machen. Bei dieser Reaktion können auch reaktive Substanzen entstehen, die z.B. eine kanzerogene Wirkung haben.

Durch Phase-II-Reaktionen wird ein extrem wasserlöslicher Stoff an die auszuscheidende oder zu verteilende Substanz gebunden. Dies kann zum Beispiel die Bindung von Glukoron an sekundäre Pflanzenstoffe sein.

Phase-I-Enzyme

Sind Monooxygenasen und Hydroxylasen (Enzyme die Sauerstoff und funktionelle Hydroxylgruppen in Substanzen einbauen), von denen mehr als 50 verschiedene Subtypen existieren, welche jeweils eine unterschiedliche Substrat-, und Wirkungspezifität haben. Diese Enzyme sind in den meisten Geweben vorhanden, liegen aber am häufigsten in der Leber vor.

Ein paar dieser Enzyme sind auch am oxidativen Östrogenstoffwechsel und somit an der hormonabhängigen Kanzerogenese beteiligt.  .

Phase-II-Enzyme

Zu dieser Klasse zählen unter anderen die Glutathion-S-Transferase, Epoxidhydrolase, Glucuronosyltransferase, Sulfotransferase und Quinon-Reduktase. Diese Enzyme wandeln Kanzerogene in inaktive, wasserlösliche Substanzen wie Glukuronide, Sulfate oder Glutathionverbindungen um. Sekundäre Pflanzenstoffe steigern die Aktivität dieser Enzyme und fördern so die Entgiftung von Kanzerogenen.

Biomembrane

Unsere Zellen werden vor äußeren Einflüssen durch eine erstaunliche Hülle geschützt, die Zellmembran oder auch Phospholipiddoppelschicht. Sie besteht aus einer Doppelschicht an Phospholipiden, Substanzen, welche an einem Ende wasserlöslich (rosarot gekennzeichnet in Abbildung 66) und am anderen Ende fettlöslich sind (längliche Fäden unterhalt der rosaroten Punkte in Abbildung 66). Die fettlöslichen zeigen zueinander und bilden so eine für die meisten Substanzen unüberwindbare Barriere.

Transport Proteine

Transportproteine sind im weiteren Sinn Proteine, die einen Transport von bestimmten Substanzen durchführen oder erleichtern, wobei der Zielort innerhalb derselben Zelle, direkt außerhalb der Zelle oder sogar ein anderer Ort innerhalb eines vielzelligen Organismus sein kann. Im engeren Sinn bezeichnet Transportprotein ein Protein, welches stationär in der Zellmembran sitzt und den Transport durch die Zellmembran passiv erleichtert oder aktiv mittels Energieaufwand bewerkstelligt. In Abbildung 68 ist der Transport einer Substanz in eine Zelle vereinfacht dargestellt.

Epidemiologie

Ist jene wissenschaftliche Disziplin, die sich mit den Ursachen und Folgen sowie der Verbreitung von gesundheitsbezogenen Zuständen und Ereignissen in Populationen beschäftigt. Eine der wichtigsten Kennzahlen stellt die Lebenserwartung einer Population dar, denn dies ist der am sichersten erfassbare Wert. Die Epidemiologie untersucht somit jene Faktoren, die zu Gesundheit und Krankheit von Individuen und Populationen beitragen, und ist deshalb die Basis aller Maßnahmen, die im Interesse der Volksgesundheit unternommen werden.